Matthias Claudius wurde 15. August 1740 als Sohn des Predigers Matthias Claudius und dessen zweiter Frau Maria (geb. Lorck) geboren. Er besuchte die Lateinschule in Plön und wurde danach - von 1759 bis 1762 - Student (erst Theologie, dann Jura) in Jena. Von 1764 bis 1765 war er als Privatsekretär des Grafen Holstein in Kopenhagen, wonach er sich bis 1768 wieder 'daheim' in Reinfeld aufhält. In diesem Jahr wurde er Mitarbeiter bei den 'Hamburger Adreß- Comtoir- Nachrichten'. Ab dem 1. Januar 1771 (bis 1775) schuf er dann sein heute bekanntestes Werk, den 'Wandsbecker Bothen', auch 'Asmus' genannt. In diesem Jahr erscheint auch der erste und zweite Band. Am 15. März 1772 heiratet Claudius Rebekka Behn aus Wandsbeck. Vom 16. April 1776 bis in das Frühjahr 1777 hinein arbeitet er als Oberlandkommissar beim Freiherr von Moser in Darmstadt. Während der letzten Monate dieser Zeit leitet er die 'Hessen-Darmstädtische privilegirte Land-Zeitung'. 1778 erscheint der dritte, im Jahre 1783 der vierte Teil des 'Asmus'. Durch die Vermittlung des Kronprinzen Friedrich erhällt Claudius 1788 die Stellung eines 1. Revisors an der Altonaer Species-Bank. 1790 erscheint der fünfte Band, 1798 der sechste und 1803 der siebte Band des 'Asmus'. In der Zeitschrift 'Vaterländisches Museum' erscheinen 1810 Beiträge von Claudius und im Jahre 1812 der achte (und letzte) Band des 'Asmus'. Im gleichen Jahr beginnt Claudius seine Mitarbeit an Fr. Schlegels 'Deutschem Museum'. In der Geistesgeschichte der Zeit um 1800 nimmt er sowohl als Dichter wie als Publizist eine hervorragende Stellung ein. Für den von ihm gegründeten 'Wandsbecker Boten' gewann er führende Köpfe als Mitarbeiter, wie Klopstock, Herder, Lessing, den jungen Goethe und Bürger. Seine eigenen Gedichte, in denen er schlichte, fröhliche und volkstümliche Worte, geprägt von tief innerlicher Frömmigkeit fand, haben das Gefühlsleben der Menschen des 19. Jahrhunderts tief geprägt und leben in so manchen Beispielen noch heute durchaus weiter. Am 21. Januar 1815 starb Matthias Claudius in Hamburg. Seine letzte Ruhe fand er in Wandsbek, das ihm zu seiner zweiten Heimat wurde. Sein Lebenswerk umfaßte 180 Gedichte, von denen viele vertont wurden. Nicht nur sein 'Der Mond ist aufgegangen' machte den Weg um die Welt. In seiner Heimatstadt Reinfeld erinnern heute zwei Gedenksteine sowie Kirche , Pastorat, Mühle, Schule und eine Straße, die alle seinen Namen führen, an den bedeutesten Sohn.