Reinfelder ev. luth. Pfarrkirche
Der Deichbruch des Herrenteichs von 1635 unterspühlte die spätrominische Zisterzienserkirche. Aus den Trümmern wird im Sommer 1636 eine neue kleine Kirche auf dem Eichberg gebaut. Die Mauern sind relativ regellos geschichtet und mit Lehm vermörtelt. Drei Schichten nebeneinander ohne Verband aus Steinen unterschiedlicher Form und Größe. Die Decke aus starken Eichenbalken. Der Boden mit den Grabplatten der Äbte ausgelegt. Die Weihe war am 2.Juli 1636 (Mariae Heimsuchung).
Länge : 24,5 m | Firsthöhe : 13 m |
Breite : 12 m | Dachreiterhöhe : 25 m |
Einschiffiger verputzter Backsteinbau von 1636, z.T. aus älterem Ziegelmaterial, mit Schiff und eingezogenem, etwas höher aufsteigendem 5/8-polygonalem Chor unter gemeinsamen Satteldach. Westportal, Spitzbogenfenster mit breiten neugotischen Rahmen des 19.Jh., im Chor oben noch kleine Rundfenster, in der Ostwand ein großes, jetzt vermauertes Rundbogenfenster. Über dem Chor kleiner hölzerner Vierkantturm mit Spitzem achtseitigem Helm, am Westende ein neueres Uhrglockentürmchen. Der ursprüngliche Grundriß ähnelt dem der alten Kirche von Trittau und wohl auch der Kirche in Curau von 1683 (1827 erhöht). 3/8-Schluß an eingezogenen allerdings dem Quadrat angenäherten Choren haben auch die Kirchen in Schlagsdorf, Lensahn und Hemme. In näherer Umgebung wird dieser Grundrißtyp noch im Neubau der Oldesloer Peter und Paulskirche von 1757 und in Reinfeld selber bei der neuen Friedhofskapelle von 1896 verwendet. Später wurden im norden am Ostende des Saals der ehem.Fürsten- und spätere Beamtenstuhl mit darunter liegender Gruft und im süden die Sakristei angebaut.
Eintragung des damaligen Predigers Hintzpeter in das von ihm 1641 begonnene Kirchenbuch:
"Anno 1636 ist auf fürstlichen Befehl und gnädige Verordnung des Durchlauchtigen, hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Joachim Ernst, Erben zu ... ... eine newe Kirche allhier zum Reinfelde aufgebawet und am Tage der Heimsuchung Maria, christlöblichem Gebrauch nach, eingeweiht worden."
Innen Saalartig mit durchlaufender Holzbalkendecke. Der Nordanbau flachgedeckt. Hufeisenempore im Westen.
- Rückpositivprospekt der Orgel 1636 von Hinrich Hurdelmann. (35 jährig 1646 in Reinfeld verstorben)
Schrankartig, mit Mittelturm, Rundbogenfeldern, gesprengtem Giebel und Ohrmuschelwerk. Von Professor Haupt beschrieben als
"wertvoll, in reizendem Barock, mit Fratzen, Bretzelwerk und schönen Gesimsen"
Ein Gitter um die Orgel 1644 wohl auch von Hurdelmann angefertigt. Reste davon wohl am Fürstenstuhl.
1890 wurde die alte Orgel abgebrochen. In einer Windlade fand sich dabei ein Zettel mit der Aufschrift:
"Auf Anordnung hiesigen Pastoris Georg Mohrhaupt ist diese Windlade verfertigt. Anno 1688 den 7. September"
1777 wurde über der Orgel ein drehbarer Stern angebracht.
Die neue Orgel wurde 1890 von der Firma Marcussen & Sohn aus Apenrade erbaut und 1905 erweitert.
(Marcussen und Sohn bauten auch 1847 eine Orgel für die Schloßkapelle von Schloß Glücksburg.) - Kruzifix 1739 von Hrzg.Dorothea Christina, die das Schloß 1730-62 als Witwensitz nutzte gestiftet. Alabaster Corpus (h 97), tiefhängend, an einem neuem Kreuz aus Eiche von 1936.
- Ehem. Fürstenstuhl 1737 von Herzogin Dorothea Christina gestiftet. Öffnung in den Nordanbau mit hölzernem Gesims, seitlich vorhangartig angebrachtem Rankenwerk und bekrönendem, von Löwen gehaltenem Herzogswappen Ovales Feld mit aufgesetzter Krone. Obere Hälfte des Ovals zweigeteilt, die untere dreigeteilt. In der Mitte ein kleines viergeteiltes Wappen. Links des Ovals der Buchstabe D über der Zahl 17, rechts C. über 37. Im oberen linken Feld der Löwe Norwegens, rechts die beiden schleswiger Löwen. In der unteren Hälfte von Links das Nesselblatt Holsteins, der Reiter Dithmarschens und der Schwan von Stormarn. In der Mitte überkreuz der Querbalken von Oldenburg und das Kreuz von Delmenhorst. (Holz, ausgesägt und bemalt. Abb. bei Zunk "Reinfeld im Wandel der Zeit", Seite 31). 1894 wurde bei der wiederherrstellung des Fürstenstuhls rechts unter dem Wappen ein Schnitzwerk angebracht, dies ist möglicherweise ein Rest des Orgelgitters von 1644. Die linke Seite wurde von Tischlermeister Schmalfeldt 1894 nachgebildet.
- Taufengel(Holz), schwebend, Barock. 1776 von dem Leutenant Dan in Lübeck, einem Vetter des reinfelder Pastors Balemann, gestiftet. Etwa 160 cm langer weibliche Engel. Knielanges Gewand, Haare zu einem Knoten gebunden. Der rechte ausgestreckte Arm trägt einen Lorbeerkranz. 1894 erhielt die Kirche einen geschnitzten Tauftisch und der Engel wurde an den Eingang vor die Orgel gehängt, später wurde er auf dem Dachboden abgelegt. Der Taufengel wurde 1979-1981 restauriert und wieder aufgehängt. Nach de Cuveland besteht ähnlichkeit mit dem Taufengel von St.Lorenz in Lübeck (um 1770). Weitere Taufengel in Kreis Storman :
- Ahrensburg, Schloßkirche, Taufengel 1716 von Detlev Ranzau gestiftet.
- Hamberge, Taufengel aus dem 18.Jh., heute ohne Funktion.
- Oldesloe, Taufengel von um 1750, seit 1936, leicht beschädigt, an das Landes-Museum in Gottorf abgegeben.
- Trittau, der Taufengel wurde 1946 stark beschädigt und 1949 entgültig beseitigt.
- Lit.: Helga und Ernst de Cuveland,
"Taufengel in Schleswig Holstein und Hamburg", Hamburg 1978
- Für den alten(?) Tauftisch stiftete die Herzogin D.Christina 1741 ein neues großes und ein kleines Taufbecken.
- Zwei Epitaphien für die beiden 1658 verstorbenen Töchter des Amtsmanns v.d. Goltz. Georg v.d.Goltz war seit 1630 Amtsleiter in Reinfeld und ist am 13.November 1662 mit 74 Jahren gestorben. Die zehnjährige Elizabeth Maria verstarb am 9. und die siebzehnjährige Agnes am 17.Januar 1658.
Jeweils eine hochrechteckige übergiebelte und bemalte Tafel mit Inschriften in Sockel und Fries und einem Kreuz umgeben von Wappen der beiderseitigen Ahnherren (in einem Wappen ein Mönch in voller Ordenstracht). 1893 durch Prof.Lütgendorff aus Lübeck restauriert. Inhalt der Inschriften (w/c) :
Hebuf dein Creutz ins Todesthal Folg Christo nach in Himmels Sahl. |
und | Wer daran glaubt was Christus lehrt Vom Tode durchs Creutz gen Himmel fährt |
- Kelch (Silber, vergoldet, h 19,7), mit Sechspaßfuß und gotisierendem Knauf. 17.Jh.
Auf den sechs Knäufen die Buchstaben I.E.S.U.S. Dazu Patene (dm 15), mit Signakel. (Kreuzeszeichen) - Krankenkelch (Silber, vergoldet, h 11,3), mit erneuertem silbernem Fuß, sechseckigem Schaft und eingravierten Blüten am Knauf. 16./17.Jh.
- Kleine Patene (Silber, vergoldet, dm 8,3), mit Signakel.
- Kleine runde Oblatendose (Silber, vergoldet, h 1,5).
- Runde Oblatendose 1651 (Silber, h 4,5), mit plastischem aufgenietetem Kruzifix auf dem Deckel und der Aufschrift:
SIHE-DAS-IST-GOTTES-LAM-DAS-DER-WELT-SÜNDE-DREGET.
Unter dem Deckel steht: David Werner 1651. Der Stifter war fürstlicher Kammerdiener im Schloß. - Ovale Oblatendose 1818 von Hahn (Silber, h 3,5), schmucklos. Unter dem Boden einpunktiert die Inschrift: "D.Ch., Herzogin von Schleswig-Holstein" sie war wohl Ersatz für eine von der Herzogin gestifteten, die im November 1814 aus dem Pastorat gestohlenen wurde, als dort ein rußischer Offizier einquatiert war. .
- Abendmalskanne 1744 (Silber, z.T. vergoldet, h 33,5), schlank birnenförmig, mit schwarzem Ebenholz Henkel. Im Boden Eingraviert die Namen der beiden Stifter: Christian Schwensen, Margaretha Hedwig Schwensen Ao.1744. Christian Schwensen war der Tafeldecker der Herzogin Dorothea Christina. Die Kanne wurde 1745 aus Flensburg bezogen mit Geld aus dem Testament des 1744 verstorbenen.
- Altar-Leuchterpaar 1674 (Gelbguß, h 54), auf Kugelfüßen und mit Balusterschaft. Gestiftet von Herzog Hans Adolf (Hzg.1672-1704) mit der Inschrift: "V.G.G.H.A.E.Z.N.H.Z.S.H.1674" (Von Gottes Gnaden Hans Adolf, Erbe zu Norwegen, Herzog zu Schleswig-Holstein) Er stiftete ebenfalls 1674 auch ein "Hospital und Armenhaus", das 1754 neugeordnete "Plöner Stift" gegenüber der Kirche. Seine Frau Dorothea Sophia von Braunschweig-Wolfenbüttel erhielt nach seinem Tode den Titel Herzogin von Reinfeld und das Schloß als Witwensitz.
- 1759 wurden der Kirche von dem Amtsschreiber Hintzpeter noch zwei große hölzerne Leuchter geschenkt.
- Glocke von 1477 (Bronze, dm 70), schlank, mit Minuskelumschrift. (Aus dem ehem.Kloster)
"ave maria grâ(tiae) pl(en)a anno domini MCCCCLXXVII jhesus nasarenus rex judeorum"
- Glocke von 1561 von M.Benninck (Bronze, dm 46), mit Zierfries und Umschrift.
"ano 1561 bi regeringe unde tiden des erwerdigen heren johacihm abbet des klosters reinfelt goet mi matthies benninck" (seit 1837 im Uhrturm) - Kleine Glocke (Bronze, dm 36), mit Umschrift "Gott allein die Ehre" und Knorpelwerkfries. Mitte 17.Jh.
- Eine größere Läuteglocke entstand 1789 durch den Umguß einer älteren gesprungenen. Sie wurde am 30.Mai 1917 zertrümmert und zu Kriegszwecken abgeliefert. Die Umschrift lautete : "Durch's Feuer bin ich geflossen, J.G.W. Landrè hat mich gegossen" In Lübeck 1789. Soli Deo Gloria. N.S.Graf Com. Luckner. Cosistorial-Assessor Balemann. Kirchenjuraten R.Lübckert. F.Wilken." Graf Nicolaus v.Luckner kaufte 1761 das Gut Blumendorf, westlich vor Bad Oldesloe und war seit 1781 Amtmann in Reinfeld.
Grabsteine der Äbte von Reinfeld
(Kalkstein), stets mit Figur des Abtes ;
teils in der Nordkapelle (1483, 1498, 1500, 1526), teils außen an der Kirche :
- Hartwich v. Reventlow gest. am Tag des Apostel Petrus, 29.Juni 1380 (1383?)
(256 x 137), mit Kielbogenbaldachin und Evangelistensymbolen.
Grabplatte außen an der Westwand des nördlichen Anbaus angebracht. - Hildebrand gest. 1483
(218 x 125), mit Spitzdach und Evangelistensymbolen.
Anno domini MCCCCLXXIII (1483) sexto mensis octobris obiit reverendus pater dominus Hildebrandus abbas in Reynevelde - Johannes gest. 1498 (?)
(228 x 128), mit Spitzdach und Evangelistensymbolen.
Anno domini MCCCCLXXXXVIII (1498) idibus novembris obiit dominus Johannes abbas in Reynevelde cuius anima requiescat in pace. orate pro eo - Marquard gest. 1500/06
(240 x 158), mit dreiseitigem Maßwerkbaldachin und Evagelistensymbolen.- Hansen hat in der Kirche einenen Grabstein vorgefunden mit folgender Inschrift :
Dominus Marquardus XXIX abbas in Reynevelde, Ejus anima requiescat in pace. w - Clasen zitiert einen 1908 gehobenen Grabstein (Ostwand des Beamtensthuls) mit folgender Inschrift :
Anno domini M.V. sexto. (1500 oder 1506?) u. idus. decembris obiit reverendus in Christo pater et (abbas?) dominus (Marquardus abbas in Reynevelde cuius) anima requiscat in pace.
- Hansen hat in der Kirche einenen Grabstein vorgefunden mit folgender Inschrift :
- Georg gest. Palmmsonntag, 16.April 1508
(239 x 125), mit Kielbogenbaldachin und Evangelistensymbolen.
Anno domini VcVIII (1508) dominica palmarum obiit in domino pater (oder abbas, n.Clasen) dominus Georgius, abbas in Reynevelde. Orate pro eo. Prof.Haupt deutet die Abkürzungen der Inschrift auf den 1908 aufgefunden Grabstein wohl anders.
Grabplatte außen an Westecke der Saalnordwand angebracht. - Theoderich gest. 1526
(232 x 127), in Frührenaissance-Bogenrahmen. (Außen)
Anno domini MVcXXVI (1526?) in vigilia Andreae apostoli obiit reverendus (pater) dominus Teodoricus 32. abbas in Reynevelde. orate pro eo. - Paulus gest. am Tag nach den Hl. Drei Königen, 7.Januar 1541
(207 x 128), vom Typus des vorigen. (Außen)
Anno domini M.V.41 (1541) altera die trium regum obiit rev (erendus) pater Paulus 33. abbas in Reynevelde. orate pro eo
Grabplatte außen an der Nordwand des nördlichen Anbaus angebracht.
Mit der Platte wurde der alte Nordeingang zugestellt.
Rittergrabsteine
(Kalksteine), mit Wappen. Außen an der Kirche :
- Gottschalk Faber gest. mitte April 1305. Unterer Rand fehlt (Um 1850 noch vollständig?)
(172 x 100), Wappenschild und Unzialumschrift (Lat.Majuskel).
ANNO DOMINI MCCCV. IDUS APRI........S. MILES. DICTUS PABER. ORA. PRO. EO.
Das Schild auf der Spitze stehend nach rechts geneigt. Um einen zentralen Kreis drei Kleeblätter.
Die adlige Familie Smyth (Faber = lat. für Schmied) des Godescalcus Faber wird seit dem 13.Jh.erwähnt.
Grabplatte außen an der Südwand der Apsis angebracht. - Ludolph von Negendank. gest. im August (Anf. 14.Jh.?) Oberer Rand fehlt
(185 x 114), Wappen unter Spitzbogen, Unzialumschrift.
..AUGUSTI OBIIT DOMINUS LUDOLFUS MILES DICTUS NEGENDANKE. ORATE PRO E(O)
Vermutlich derselbe, der 1301 sein Gut Wendisch-Tarnewitz im Stift Ratzeburg an das Kloster Reinfeld verkauft hat.
Grabplatte außen an der Nordostwand der Apsis angebracht. - Unbekannt gest. 1341
(205 x 105), mit Unzialumschrift. ANNO DNI MCCCXXXXI......
Grabplatte außen an der Ostwand des nördlichen Anbaus angebracht (links). - Wilhelm v. Godendorp gest. am Tag des Hl.Bartolomeus, 24.August (13)30
(226 x 114), mit Unzialumschrift:
ANNO DNI: O...: XXX: IN. DIE SCT: BARTOLOMEI: OBIIT WILHELMUS (?). DICTUS DE GODE...: MILES: ORATE. DEVM. PRO. EO.
Grabplatte außen an der Nordwand der Apsis angebracht. - Marquard v. Siggen gest. im Viertel der Nacht des Hl.Andreas, 29. November 1416
(192 x 102), mit Ritterfigur unter Maßwerkbogen und mit Evangelistensymbolen.
ANNO. DNI MCCCCXVI IN VIGILIA: SCTI: ANDREE: DNS MARQUARDUS DE. SIGGEM: MILES. ORATE: PRO: EO:
Die Ritterfigur im Mantel, die rechte Hand am Knauf eines auf die Spitze gestellten Schwertes, die linke hält ein Schild. Das Schild rechts glatt, links sechsmal schräglinks gestreift (vgl. Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck, 1856). Der aus ostholsteinischen Adel stammende Marschalk Marquard v.Siggen hat am 13.März 1416 in Reinfeld eine Urkunde unterzeichnet
Grabplatte außen an der Ostwand des nördlichen Anbaus angebracht (rechts). - Hansen zitiert noch die Inschriften der Grabsteine von Nicolaus (II.), gestorben 1422 und Albertus, gestorben 1512?. Die Grabplatten bedeckten ursprünglich den Fußboden der Klosterkirche, 1636 wurden einige wiederverwendet als Bodenbelag der neuen Kirche. Weitere Grabplatten wurden später als Podeste vor Haustüren verwendet, so wohl beim Predigerwitwenhaus, der alten Apotheke und dem alten Pastorat wie auch dem 1969 abgerissenem Organistenhaus. Als Treppensteine wurden welche am Eingang im unteren Pastoratsgarten verwendet, wie auch neben der kleinen Kirchhofspforte. Die von 1787 bis 1873 verwendete "Kumme", eine fahrbare Kirchenbank mit drei mal drei Plätzen, die im Mittelgang hin und hergeschoben wurde, beschädigte die Platten des Mittelgangs erheblich, so das in den 1860ger .Jahren ein Zementbelag gelegt wurde. Als 1892 ein Kirchenofen aufgestellt wurde wurden vier Grabplatten gehoben und am Beamtenstuhl an den Wänden angebracht (1483, 1498, 1526, und 1541). 1908 wurde eine weitere Grabplatte gehoben (1506) und an der östlichen Außenwand des Beamtenstuhls angebracht.
Alter Friedhof,
bei der Kirche, von Baumreihe umzogen. 31 Linden, Naturdenkmal.
- 1671 wurde die Kirchhofmauer mit Ziegeln aus der Ziegelei bei Wesenberg ausgebessert.
- 1734 /36?) wurde der Kirchhof nordwesten erweitert
("um 3 Ruthen in der Breite und 22 Ruthen in der Länge")
Eine alte Mauer wird abgebrochen und am Abhang eine neue errichtet,
diese ist 5 Fuß hoch und 1,5 Fuß breit.
Für die neue Mauer werden 11000 neue Steine zusätzlich benötigt. - 1802/3 Ausbesserungen an den Friedhofsmauern.
- 1843 wird der Friedhof um 200 Ruthen des "Herrenkamps vergrößert sowie arrondiert:
von 151 qm=Ruthen, 26qm=Fuß auf 353qm=Ruthen, 14qm=Fuß. - 1864 wird das Gelände neu planiert.
Neuer Friedhof (ehem. Goosfeld)
- 1884 Weihe des neuen Friedhofs, südlich der Bahnlinie, Richtung Kalkgraben. (2,280 ha)
- 1886 Weihe der Kapelle und des Leichenhauses auf dem neuen Friedhof.
- 1915 Vergrößerung des neuen Friedhofs um 45 a 60 qm.
Grabsteine auf dem Alten Friedhof:
Unbekannt (Granit). Postament mit Obeliskenstumpf.
Balemann gest. 1826. Klassizistische Sandsteinstele, oben flachgiebelig.
Pastor Adolf Friedrich Balemann war 51½ Jahre von 1774 bis zu seinem Tod mit 83 Jahren am 19.April 1826 Pastor in Reinfeld. Er wurde 1743 in Eutin geboren und war bei seiner Berufung Hof- und Schloßprediger in Kiel sowie als Professor (philosophiae extraordinarius) lehrbefugt an der dortigen Akadamie. Während seiner Amtszeit wurde das neue Pastoratshaus erbaut und Reinfeld mußte Einquartierungen während der Napoleonischen Kriege erdulden. Der älteste Sohn seiner zweiten Ehe, Georg Ludwig Friedrich Balemann, geboren 1787, war seit 1814 Bürgermeister in Kiel, er starb 1866 in Rendsburg. Pastor Balemann wurde 1824 bei seinem 50-jährigen Dienstjubiläum zum Ritter des Danebrog Ordens ernannt.
Decker gest. 1834. Sandsteinstele von spätklassizistischer Form mit gotisierendem Schriftfeldabschluß.
Jacob Decker war Pastor in Reinfeld von 1827 bis 1834. Er wurde am 9.Nov.1773 in Nord Ballig, Gem.Grundhof in Angeln, geboren und verstarb in Reinfeld am 24.Juli 1834.
Ohlmeyer gest. 1838. Gußeisenkreuz.
Johann Gottlieb Ohlmeyer war von 1835 bis 1838 Pastor in Reinfeld. Er wurde am 4.Juli 1772 in Altona geboren und wurde 1805 Pastor in Wewelsfleth. 1810 wurde er Diakonus in Plön und 1822 erster Kompastor und Propst. Er starb am 26.März 1838 in Reinfeld. Seine Witwe lebte noch bis 1860.
Diekmann gest. 1862, 1869, 1870. Drei schlichte Gußeisenkreuze
Peter August Dieckmann war von 1859 bis 1869 Pastor in Reinfeld. Er wurde am 27.Nov.1812 in Brunsbüttelerhafen geboren und verstarb am 24.Okt.1869 in Reinfeld. Seine erste Frau, Marie Friederike Caroline geb.Lüders von Langenvorwerk auf Alsen, starb 1862. Sein jüngerer Sohn meldete sich als Freiwilliger 1870 in das Heer. Er erkrankte bei der Belagerung von Metz und starb 1870 in Zittau an der Ruhr. Er wurde ebenfals in Reinfeld begraben.
Kriegerehrenmal 1848/50 und 1870/71 (Sandstein). Postament mit Obeliskenstumpf.